Queens Bohemian Rhapsody – ein musikalisches Meisterstück
„Is this the real life? Is this just fantasy?” – wer kennt sie nicht, diese unsterblichen ersten beiden Verse aus Queens Rock-Ballade? Seitdem der Song 1975 von der Band auf dem Album „Night at the opera“ ging er als musikalisches Meisterstück der britischen Rockband Queen und ihrem Sänger, Freddie Mercury, in die Musikgeschichte ein.
Schon zum Zeitpunkt seiner Veröffentlichung hatte der Song überwältigenden Erfolg, der bis heute anhält. Nicht umsonst wurde der Film über Freddie Mercury und Queen „Bohemian Rhapsody“ nach diesem Song benannt. Bohemian Rhapsody ist online der meistgestreamte Song aus dem 20. Jahrhundert und zahllose Amateur- und Nachwuchsmusiker versuchen sich jedes Jahr an den Bohemian Rhapsody Akkorden.
Queen musste erst Überzeugungsarbeit leisten
Zeitsprung: Bevor Queen 1975 mit der Aufnahme von Bohemian Rhapsody in das Büro ihres Produzenten beim britischen Plattenlabel EMI marschierten, war die Gruppe nur eine Rockband von vielen in Großbritannien. Die Alben Queen und Queen II platzierten die Band irgendwo im Niemandsland zwischen erstklassigen und zweitklassigen Gruppen.
Fest entschlossen etwas Neues zu probieren arbeiteten die Musiker an ihrem dritten Album „A Night at the Opera.“ Freddy Mercuries Meisterstück auf dieser LP sollte Bohemian Rhapsody werden, in dessen Text er all seine Erfahrungen einer schwierigen Kindheit und seines Lebens als ungeouteter, homosexueller Mann legte.
Sowohl lyrisch wie musikalisch ist Bohemian Rhapsody ein anspruchsvoller Song – der durch einen langen, opernhaften Mittelteil auf fast 6 Minuten Spielzeit ausgedehnt wurde. Zur damaligen Zeit fast unerhört! Nun die größten Bands konnten es sich leisten, Musik zu produzieren, die nicht in das Radiostandardformat von ungefähr 3 Minuten passte.
EMI war sich zunächst sicher, das Bohemian Rhapsody nie von der wichtigsten britischen Radioanstalt, der BBC, gesendet werden würde, wenn es nicht gekürzt wurde. Um ihr musikalisches Kunstwerk nicht aus kommerziellen Gründen kürzen zu müssen, setzten die Musiker von Queen alles daran, EMI zu überzeugen. Der bekannte Radio DJ Kenny Everett spielte das Demoband innerhalb von einem Wochenende 14 Mal – die Resonanz der Hörer war überwältigend. Jeder wollte Bohemian Rhapsody hören.
Der Song wurde in kürzester Zeit zum Hit und damit zum ersten Nummer 1 Erfolg Queens in den britischen Charts. Ganze neun Wochen führte Bohemian Rhapsody die britischen Charts an und löste damit den Rekord von Frankie Laines „I Believe“ von 1953 ab.
Bohemian Rhapsody ist der meistgestreamte Song des 20. Jahrhunderts
Die Plattenfirma Universal hat errechnet, dass Bohemian Rhapsody der meistgestreamte Song ist, der im 20. Jahrhundert entstanden ist. Nicht zu Unrecht – Bohemian Rhapsody ist mehr als ein Meisterwerk.
Der Song ist hochkomplex und trotzdem simpel. Er lässt sich keinem Genre einfach zuordnen. Er ist nicht nur ein Rocksong, mehr als eine Ballade und noch kein Opernstück. Er ist fast jedes Musikgenre gleichzeitig.
Und trotz dieser musikalischen Komplexität ist Bohemian Rhapsody ein simpler, eingängiger Song. So gut wieder jeder kennt das Meisterwerk Queens. Und obwohl jeder das Lied mitsingen kann, kann es wohl nur Freddie Mercury mit seinem phänomenalen Stimmumfang richtig singen. Das Lied schafft es mit seinen unzähligen Stimmungen zwischen Depressivität und Ekstase jeden mitzureißen und Nacht um fünf Uhr noch einmal aufzustehen und einen letzten Tanz auf der Tanzfläche hinzulegen.
Danke Freddie.
Übrigens: Bohemian Rhapsody wird inzwischen in zahlreichen Varianten nachgesungen und ist noch heute eines der großen Meisterwerke, die niemals zu alt zum Hören werden. Egal ob ein klassisches Cover oder eine Acapella Version. Bohemian Rhapsody ist und bleibt ein Klassiker, den wir auch in Zukunft noch auf verschiedenste Weise auf die Ohren bekommen werden.