Gitarre spielen lernen – Tipps und Tricks für Anfänger!
Gitarre spielen lernen – Tipps und Tricks, dieses Instrument im Handumdrehen zu erlernen
Jeder hat es bestimmt schon selbst erlebt oder zumindest mal gesehen; eine Gruppe fröhlicher Menschen sitzt abends am Strand im Kreis und singt. Meistens sind sie alle befreundet, manchmal jedoch, kennen sie sich nicht einmal, haben aber trotzdem ganz viel Spaß miteinander. In der Mitte brennt ein Lagerfeuer, gute Laune ist in der Luft. Eine Person jedoch sticht ganz besonders hervor – der Mann mit der Gitarre! Fast magisch zieht er die Leute in seinen Bann. Faszinierend, welch Emotionen dieses Instrument wecken kann! Da stellt man sich doch die Frage: wie schwierig ist es, Gitarre spielen zu lernen?
Welche Möglichkeiten gibt es, dieses Instrument spielen zu lernen?
In diesem Artikel wird jeder, der sich für die Gitarre interessiert, erfahren, welche Methoden bzw. Möglichkeiten es gibt, sich in kurzer Zeit die Theorie und Praxis, Gitarre zu spielen, anzueignen.
Die zwei Typen von Gitarristen
Es gibt zwei Arten von Gitarrenspielern; der Autodidakt bringt sich alles selbst bei. Dabei ist Ehrgeiz und Selbstständigkeit Grundvoraussetzung. Er nutzt DVDs, Zeitschriften oder das Internet. Vorteil bei der DVD ist, dass er das Video anhalten und zurückspulen kann. Im Internet ist die Auswahl, Gitarre spielen zu lernen, natürlich riesengroß. Ob über YouTube, Tutorials (Schriftliche oder filmische Anleitung) oder Onlinekurse; im Netz ist die Menge an Informationen quasi grenzenlos.
Der „Fremdlerner“ nimmt lieber Gitarrenunterricht. Dieser kann entweder in der Musikschule, in einer Freizeitgruppe, im Kulturzentrum oder in den eigenen vier Wänden stattfinden. Hier ist der große Vorteil, dass Fehler gleich erkannt und Fragen direkt beantwortet werden. Es kommt allerdings auch auf die Vorkenntnisse an. Wer vorher noch nie eine Gitarre in der Hand hatte, sollte am Besten mit privatem Unterricht anfangen.
Gitarre spielen selbst erlernen
Man nehme seinen Koffer, packe eine große Portion aus Disziplin, Leidenschaft und Motivation hinein; schon kann die Reise losgehen. Doch vorher sollte man ein Ziel haben. So kann man sich zum Beispiel vornehmen, bis zum Wochenende eine bestimmte Technik oder einen bestimmten Song zu erlernen. Dabei sind fünf mal die Woche 20 bis 30 Minuten üben, besser als einmal die Woche zwei bis drei Stunden. Allgemein gilt, dass bei regelmäßiger Wiederholung, sich das Gehirn einen Prozess „automatisch“ einprägt. Empfehlenswert ist, zumindest am Anfang, ein paar Stunden an einem Gitarrenunterricht teilzunehmen. Denn nur so erhält man Feedback über die korrekte Körperhaltung. Vor allem die Handhaltung ist bei diesem Instrument sehr wichtig.
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Die Basis zum Gitarren spielen
Bevor man mit dem Üben beginnt, muss man sich mit seiner Gitarre vertraut machen. Diese besteht aus Holz und Metall. Die Saiten sind mit Kupfer umwickelt. Diese erzeugen durch Vibration den warmen Klang, der im Holzkörper entsteht.
Aufbau der Gitarre
- Die Saiten verlaufen zwischen dem Wirbelbrett und dem Steg. Diese sind an den Stimmwirbeln befestigt, die durch drehen ein spannen oder lockern ermöglichen.
- Der Hals (auch Griffbrett genannt) ist ein langes Stück Holz, das flach auf der einen Seite und gewölbt auf der anderen Seite ist. Die sogenannten Bünde aus Metall sind auf dem Wirbelbrett befestigt und erzeugen die verschiedenen Töne.
- Das Schallloch im Körper erzeugt den Klang bei der akustischen Gitarre. Bei der elektrischen Gitarre wird der Klang über den Verstärker durch drei magnetische Pickups erzeugt.
Richtige Haltung. So lernst Du Gitarre spielen richtig
Wie schon vorher erwähnt, ist die richtige Haltung der Gitarre das A und O. Rechtshänder schlagen in der Mitte zwischen dem Schallloch und dem Steg, mit der rechten Hand, die Saiten an. Linkshänder greifen mit der linken Hand die Noten am Hals. Um die Gitarre richtig halten zu können, wird entweder ein Stuhl oder ein Hocker benötigt. Das Instrument sollte so gehalten werden, dass die dickste Saite ganz oben und die Dünnste ganz unten liegt. Beim Rechtshänder liegt die Gitarre auf dem rechten Bein, beim Linkshänder natürlich umgekehrt. Wichtig ist, dass die Rückseite der Gitarre den Bauch und die Brust berührt. Das Instrument mit dem „V“ zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger der linken Hand am Hals halten. Man sollte versuchen, den Gitarrenhals so zu halten, dass man die Hand problemlos auf und ab bewegen kann. Auch bei korrekter Haltung der Gitarre, kann es möglich sein, dass sich diese unbequem anfühlt. Typischerweise können Schulter, Nacken, Arme und Hände schmerzen. Das ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, legt sich aber mit der Zeit.
Erst Theorie – dann Praxis
Die Gitarre an sich und wie sie gehalten werden soll, wurde ja schon erläutert. Bevor weitere Schritte in die Welt der Gitarristen gemacht werden, sollte man unbedingt den Tabulator lesen können. Diese ähneln Partituren der klassischen Musik. Sie bestehen aus 6 Linien. Jede Linie steht für eine Gitarrensaite. Die Zahlen auf den Linien geben den jeweiligen Bund vor, auf dem die jeweilige Saite gegriffen wird. Dadurch werden Akkord- oder Tonfolgen ganz einfach dargestellt. Zu beachten ist, dass die Reihenfolge auf den Tabulatoren genau umgekehrt ist, wie auf der Gitarre. Eine „0“ auf einer Linie bedeutet, dass die Saite offen, also ohne Griff gespielt werden muss. Die „1“ entspricht dem ersten Bund, die ‚2“ dem zweiten usw. Der Tabulator sollte sitzen, bevor es an sie Praxis geht. Auch hier gilt: Übung macht den Meister! Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Theorie sind die Akkorde. Diese sind ein Zusammenhang von mindestens drei Tönen. Sie werden in einem Akkord-Diagramm dargestellt. Man unterscheidet zwischen Grundakkorden und Barre‘griffen. Diese erscheinen entweder in ihrer Grundform oder mit erweiterten Septen (zum Beispiel A-Dur-7). Ähnliche Zusatztöne verändern den Akkord. Ungefähr wie bei den Tabulatoren, wird hier gezeigt, welcher Finger auf welche Saite gehört.
Jetzt kann es – fast – losgehen
Bevor man, a la Carlos Santana, abgeht, muss man die Gitarre stimmen. Am einfachsten geht das mit einem Stimmgerät. Dieses wird an der Gitarre angebracht. Bei manchen Gitarren ist das Stimmgerät schon eingebaut. Wichtig ist, die richtige Bezeichnung für jede einzelne Saite zu kennen. Diese werden von der tiefsten (dicksten) zur höchsten (dünnsten) Saite mit E,A,D,G,B,E bezeichnet. Dies kann man sich mit folgendem Satz gut merken: Eddie Aß Dynamit. Good Bye, Eddie! Nun wird nacheinander an jeder Saite gezupft. Das Stimmgerät zeigt dann an, ob der Ton richtig, zu hoch oder zu tief ist. Durch das Drehen an den Wirbeln am Kopf der Gitarre, werden die Töne eingestellt.
Es geht endlich los!
Jetzt wird nur noch ein Pick (oder Plektrum) benötigt, um Jimmy Hendrix Konkurrenz zu machen. Doch was ist ein Pick? Das ist ein kleines Stück Plastik, in Form einer Träne. Es wird benutzt, um die einzelnen Saiten zu zupfen oder Töne anzuschlagen. Das Pick wird zwischen Daumen und Zeigefinger so gehalten, dass nur ein paar Zentimeter aus der Hand schauen. Nun werden die geübten Akkorde in die Praxis umgesetzt. Häufige Dur-Akkorde sind C-Dur, G-Dur, D-Dur, A-Dur und E-Dur. Nachdem diese Griffe sitzen, sollte man üben, möglichst schnell zwischen ihnen hin und her zu wechseln.
Wie platzierte ich meine Finger für die einzelnen Akkorde?
Die Finger müssen folgendermaßen auf die Saiten gedrückt werden (erst Dur dann Moll):
- A-Dur: Zeigefinger, Mittelfinger und Ringfinger im zweiten Bund auf die zweitdünnste, drittdünnste und viertdünnste Saite der Gitarre legen und alle Saiten, außer der obersten, anschlagen.
- C-Akkord: Zeigefinger im ersten Bund auf die zweitdünnste Saite, Mittelfinger im zweiten Bund auf die drittdickste Saite und Ringfinger im dritten Bund auf die zweitdickste Saite legen. Danach werden die Saiten angeschlagen und jede Saite einzeln angespielt. Dabei weiterhin den Akkord greifen.
- G-Akkord: Zeigefinger im zweiten Bund auf die zweitdickste Saite, den Mittelfinger im dritten Bund auf die dickste Saite und Ringfinger im dritten Bund auf die dünnste Saite legen.
- D-Dur: Zeigefinger im zweiten Bund auf die drittdünnste, Mittelfinger im dritten Bund auf die dünnste und Ringfinger im dritten Bund auf die zweitdünnste Saite legen. Danach werden die unteren vier Saiten angeschlagen.
- E-Dur: Zeigefinger im ersten Bund auf die drittdünnste, Mittelfinger und Ringfinger im zweiten Bund auf die zweit-und drittdickste Saite legen.
- A-Moll: Zeigefinger im ersten Bund auf die zweitdünnste Saite, Mittel-und Ringfinger im zweiten Bund auf die dritt- und viertdickste Saite legen. Beim Anschlagen die oberste Saite auslassen.
- E-Moll: Wird genau wie E-Dur gespielt, aber ohne Zeigefinger.
- D-Moll: Zeigefinger im ersten Bund auf die dünnste Saite, Mittelfinger im zweiten Bund auf die drittdünnste Saite und Ringfinger im dritten Bund auf die zweitdünnste Saite legen. Danach die unteren vier Saiten anschlagen.
Jetzt ist Gitarre Üben angesagt!
Nun sollte, nachdem alle Finger auf dem Griffbrett platziert sind, jede einzelne Saite des Akkords durchgespielt werden. Klingen die Töne nicht klar genug, kann das daran liegen, dass nicht fest genug auf die Saiten gedrückt wird oder mit einem anderen Teil des Fingers die Saite berührt wird. Dies würde das Schwingen und Klingen der Saite verhindern. Daher sollten die Finger beim Greifen der Akkorde gekrümmt gehalten werden. Dann haben die leeren Saiten genügend Platz, um ungehindert klingen zu können.
Mach dich mal locker!
Die Saiten sollten durch eine ganz lockere Bewegung aus dem Handgelenk in verschiedenen Variationen auf oder ab angeschlagen werden. Dabei den Ellbogen eng an der Gitarre halten und kaum bewegen. Bevor man seinen ersten Song spielt, sollten noch die Barre’griffe erlernt werden. Der wesentliche Unterschied zu den Grundakkorden ist, dass der Zeigefinger in einem Bund gleichzeitig auf alle Saiten drückt.
Das große Finale
Endlich ist es soweit: jetzt werden keine einzelnen Akkorde mehr geübt, sondern ein richtiger Song gespielt. Das banale dabei ist, dass 90% der Songs nur aus drei oder vier Akkorden besteht.
- Wie allgemein bei Lernprozessen gilt: langsam anfangen! Nach Gewöhnung an den Rhythmus kann man die Geschwindigkeit erhöhen. Ziel ist, ganz geschmeidig zwischen den Akkorden wechseln zu können.
- Mit leichten Songs anfangen. „Sweet home Alabama“ ist im Grunde nur eine Wiederholung von D, C und G. Eigentlich ganz einfach, klingt aber sehr cool.
- Nach einer gewissen Routine, kann man sich zum Beispiel Tabs von einem Lieblingssong heraussuchen und diesen üben. Das macht dann logischerweise mehr Spaß und man bleibt eher am Ball.
- Am besten lernt man natürlich, wenn man zuhört, zusieht und nachmacht. Ein Freund, der auch Gitarre spielt, wäre der Idealfall. Ansonsten bleibt eigentlich nur der Unterricht – oder eben – am Lagerfeuer!